… auf dem Weg zum leichten Reiten

 

Auf dem Weg zum leichten Reiten


Wer kennt sie nicht, die auswendig gelernten Worthülsen unzähliger „Reitlehrer“, die unglücklichen Reiter auf unglücklichen Pferden, die Bilder von festgezogenen Pferden in so manchem Reitbetrieb und auf diversen Turnier- und Abreiteplätzen. Ungerechter Sporeneinsatz und pfeifende Peitschen – Vorbilder, die gerade von jungen Reitern oft als richtig wahrgenommen und zu guter letzt auch noch übernommen werden.

Wirkliche Alternativen zu finden gestaltet sich oft schwer. Hier geht es in den meisten Fällen nur um schneller, höher, weiter. Der gemeinsame Spaß mit dem Partner Pferd endet oft in der Frustration des Reiters oder dem Unwillen des Pferdes. Da braucht es schon etwas Geduld und wenn möglich den berühmten Blick über den Tellerrand, bis man auf Reiter und Ausbilder trifft, die einen anderen Weg aufzeigen und Vorbild sind.


Doch Gott sei dank gibt es sie, und einige von Ihnen haben mein Verständnis für meine Art der Reiterei geprägt. Zu erwähen ist da Ina Cygon, die mit Begeisterung seit mehr als 30 Jahren den Reitern die muskulären Abläufe und Zusammenhänge im Pferdekörpfer klar macht, und dass ein Pferd in Dehnungshaltung bzw. zwangloser Anlehnung die Voraussetzung für pferdegerechtes und erfolgreiches Reiten ist. Da sind so vorbildliche Reiter wie Ingrid Klimke, Hinrich Romeike, Andrew Hoy oder Michele Robert um nur einige zu nennen. Allesamt Pferdemenschen, die mit Ihrer Art zu Reiten Vorbilder für uns alle sind.


Jedoch reiterlich am meisten geprägt hat mich mein Freund und wahrer Horseman Felix Lejeune –  geb. am 25. Oktober 1924 in Bretschkemmen/Ostpreussen.

 

Die längste Zeit seines Lebens verbrachte Felix als Ausbilder von so manch intern. Sportpferd und Reiter in der Schweiz. Namenhafte Reitsportgrößen wie Willi Mellinger, Beat Mändli, Marissa Cortesi und Daniel Etter – um nur einige zu nennen – gingen durch seine Schule.


Er selbst war in vielen Sätteln zu Hause, ritt noch mit dem Pferd zur Schule und nach Kriegsende  zusammen mit Bertalan de Némethy, dem Begründer der stilistisch, feinen amerikanischen Reitweise, die auch heute noch den Unterschied im internationalen Springsport ausmacht.


1997 lernte ich Felix kennen. Seit dieser Zeit verband uns eine enge Freundschaft und er ließ mich teilhaben an seinem Wissen und seinen Methoden zur pferdegerechten Ausbildung von Pferd und Reiter. Mit seiner einfühlsamen Art war es schon immer sein Anliegen, das Pferd ohne Zwang auf seine Seite zu bekommen. „Nie gegen das Pferd – immer für das Pferd“ lautete seine Devise.


Mehr und mehr findet die „leicht Art zu reiten“ auch in unseren Breiten ihre Anhänger. Im Sinne des Gedanken „Zufriedenes Pferd – zufriedener Reiter“ hat sich das Team Lindisfarne zusammengefunden, um den Weg des leichten Reitens als „Sport zu zweit“ zu betreiben und mit gutem Vorbild weiter zu tragen.


Machen Sie mit und seien sie ebenfalls Vorbild. Verlassen Sie sich auf Ihr Gefühl und entdecken auch Sie Ihren ganz persönlichen Weg zum leichten Reiten. Bei Problemen nicht immer zuerst den Fehler beim Pferd suchen. Erst denken, dann handeln. Bei Bedarf helfen wir gern mit dem ein oder anderen Ratschlag und geben Hilfestellung auf Ihrem Weg zum reiterlichen Glück.




Harald Bloch