Der Weg
Alles Zirkel oder was?
Wie reitet man einen richtigen Zirkel? Wenn ich diese Frage stelle, bekomme ich immer wieder ungläubige Blicke zugeworfen. „Das ist doch kein Problem“, ist oft die Antwort. Doch egal in welcher Reithalle oder auf welchem Turnier – immer wieder begegnen mir Reiter, die, wenn Sie mal einen vernünftigen Zirkel oder anders gesagt, die „Rinne“ des Hufschlages verlassen sollen, auf Probleme stoßen.
Der von den Hufen in die Reitbahn gezeichnete Zirkel sieht dann meistens aus wie eine Mischung aus Ei, Rechteck und Quadrat (siehe gestrichelte rote Linie).
An der offenen Zirkelseite strebt das Pferd über die äußere Schulter in Richtung des anderen Zirkels. Gott sei Dank kommt ja irgendwann die Wand, da rastet man dann wieder auf dem Hufschlag ein und die Wand an der geschlossenen Zirkelseite verhindert dann bis zum nächsten Versuch, dass das Pferd wieder über die Schulter weg driftet. Auch wird oftmals bis in die Ecken geritten oder das Pferd kürzt von selbst ab.
Was ist die Ursache?
Bei einigen Reitern liegt es schlicht und einfach am falschen Blick, bei anderen Reitern am vermehrten Einsatz des inneren Zügels, oder an der falschen Gewichtshilfe oder einfach daran, dass sie sich den Zirkel nicht richtig einteilen und dann kommt alles irgendwie zusammen.
Mein Tipp:
Als erstes versuchen Sie es mit dem weit vorausschauenden Blick. Nicht auf den Boden oder das Pferd blicken, sondern immer den nächsten, besser noch übernächsten Zirkelpunkt im Blick haben. Nicht lange mit dem Blick an einem Punkt festhalten und starren, sondern gleich den nächsten/übernächsten Zirkel- (Ziel-) Punkt suchen. Und das immer wieder neu …
Ein weiterer Tipp:
Achten Sie auf Ihre Zügel. Falls Sie dazu neigen die Wendung zu sehr mit dem inneren Zügel einzuleiten, empfiehlt es sich, beide Zügel mal in die innere Hand zu nehmen und das Ganze mal einhändig zu probieren. Sie werden überrascht sein, wie gut das geht. Wichtig hierbei natürlich auch der vorausschauende, nach oben orientierte Blick.
Als drittes, die Schenkel und Gewichtshilfen:
Belasten Sie zum Abwenden auf den Zirkel vermehrt den inneren Bügel. Stellen Sie sich vor sie verlagern Ihr Gewicht auf das innere Bein. Dann sagen Sie dem Pferd mit dem äußeren, verwahrenden Schenkel: „Komm, weiche meinem Schenkel nach innen. Wenn Sie merken, dass das Pferd reagiert, müssen Sie natürlich die Intensität Ihres Gewichtes auf dem Bügel und den Druck des äußeren Schenkels entsprechend der Reaktion des Pferdes kontrollieren. Wenn das Pferd zu weit nach innen kommt, sollten Sie ein paar Gramm Ihres Gewichtes in die „Waagschale“ des äußeren Beines bringen.
Als kleine Hilfestellung und Orientierungspunkt können Gassen aus Stangen oder Pylonen dienen, die den Weg markieren.
Wenn Sie diese Anregung annehmen, werden sie bald kein Problem mehr haben den Zirkel kreisrund zu reiten. Und wenn es mit dem Zirkel klappt, dann geht‘s auch bald in kleinen Volten und engen Wendungen im Parcours.
Dienstag, 22. Februar 2011
Falsch